Donnerstag, 15. März 2012

Das passende Wort für die Klappe

Eine Geschichte zu erzählen, ist das eine - sie für andere in knapper Form so darzustellen, dass sie Lust bekommen, sie zu lesen, das andere. Mit dem ANDEREN habe ich mich während der vergangenen Tage herumgeplagt, sofern ich nicht fern der Fiktion ohnehin fachlich schreiben musste.
Meinem ersten und strengsten Kritiker gefällt zwar mein neuer Roman, aber meinen Text für die Klappe, den fand er ... Nein, das wiederhole ich hier NICHT. Recht hat er gehabt, also habe ich das Ding liegen und ausgären lassen, das Klappentextgesellenverunglückstück. Knapp sollte es sein, Lust machen aufs Lesen. Puh!

Gestern Abend, na ja: gestern SEHR spät am Abend, fiel mir dann ein, was ich schreiben könnte ... Der Kritiker las zum Frühstück und nickte wohlwollend, woraufhin mir, um es mit den Worten meiner Heldin zu sagen, die Mattisburg vom Herzen fiel. Neugierig geworden? Hier ist der Klappentext für meinen neuen Roman, obwohl der gar keine Klappe haben wird, oder bestenfalls eine virtuelle :)

Mit nächtlichen Grüßen aus der Schreibstube
Nikola

PS: Nächster Schritt: Sobald das Buch bei amazon.de hochgeladen ist, werde ich ... Nee, sag ich nicht!

Mittwoch, 7. März 2012

Lesen, lesen, lesen ...

Es ist ein seltsamer Zustand, jene Zeit, wenn das Buch fertig, aber noch nicht fix und fertig ist, will heißen: Es wartet die allerletzte oder zumindest die fast allerletzte Korrektur. Ich habe mir angewöhnt, das Manuskript nach jeder Änderung nochmals ganz zu lesen, solange, bis ich keinen Fehler mehr finde. Dazwischen müssen Pausen eingehalten werden, auch wenn es schwer fällt, denn sonst besteht die Gefahr, den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen. Ich habe nun die Phase erreicht, dass ich glaube, mit einem weiteren Mal Lesen müsste es dann gut sein ;)
Da ich derzeit hauptberuflich arg eingespannt bin, ist es mit den Pausen zwischendrin kein Problem gewesen, und letztlich geht es jetzt nur noch um die berühmten Kleinigkeiten, also eine zusätzliche Kursivsetzung, ein falscher Absatzabstand, ein vergessener Buchstabe oder Punkt. Das hat nichts mit jender Korrekturarbeit zu tun, die dazu führen kann, ganze Passagen des Buches neu zu denken - auch das kommt regelmäßig vor, gehört aber eher zur Schreibzeit.
Während ich diese Zeilen schreibe, habe ich nebenan auf meinem zweiten Bildschirm die Kindle-Version für den PC geöffnet und schaue mir das Titelbild an. Ich bin SEHR gespannt, wie das Bild gefällt! Ich habe es aus zwei Fotografien zusammengestellt, die ich in Berlin-Spandau und in meinem Garten gemacht habe. Aber mehr verrate ich noch nicht.

Auch auf den Kindle habe ich das Manuskript schon übertragen und dort auch das Korrekturlesen erledigt. Zwischen der PC-Ausgabe und der Kindle-Originalversion gibt es durchaus Abweichungen in der Darstellung, und es ist für mich gewöhnungsbedürftig, dass ich beim Layout hier keine absolute Gestaltungshoheit habe. Da aber InDesign eine saubere Erstellung von Seiten ermöglicht, konnte ich die Kapitel schön trennen und auch die Bilder fest zum Text zuordnen. Auch hier bin ich gespannt, wie diese Zusammenstellung - Bild/Text bei den Lesern ankommen wird, zumal ich DIESE Zusammenstellung ganz auf den Kindle abgestellt habe.

Der Countdown läuft ...
Grüße in die Nacht aus meiner Schreibstube!
Nikola

Donnerstag, 1. März 2012

Die guten Gartengeister

Was ist das Besondere an einer Geschichte? Warum schreibst du über Erdachtes, wo die Welt doch voller Seltsamkeiten ist? Tja, warum eigentlich? Eine eindeutige Antwort gibt es nicht, und wenn ich mir meine verschiedenen literarischen Ergüsse der vergangenen fünfzehn Jahre anschaue, so kann ich nicht viel mehr als feststellen, dass die Motivation, sie zu schreiben, doch unterschiedlich war. "Die Wassermühle" war pure Freude am Leeren eines lang gehegten und gut gefüllten Zettelkastens, "Die Detektivin" ein angstoßenes Projekt, das einem Agentur-Gespräch folgte, und die Fortsetzung wiederum ein Neugier-Projekt: Die Autorin wollte zu gerne wissen, wie es mit den Personen weitering, und weil sie die Antwort nur selbst geben konnte, griff sie zur Feder.
Bei "Der Garten der alten Dame" war es anders. Diese Geschichte kam zu mir, ohne dass ich das wollte, denn meine "Garten-Literatur" im Blog reichte mir eigentlich für die Sparte "Grünen und Blühen". Andererseits liebe ich Bücher wie "Der geheime Garten", diese poetische Entführung in einen Garten, wie ich ihn mir immer gewünscht habe: Groß, verwildert, vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen. Und sehr, sehr geheimnisvoll. Zum Lachen und zum Weinen, verrückt, einmalig, HERRLICH.
"Der Garten der alten Dame" wurde lebendig, erst in meinen Gedanken, dann auf Papier.
Eine letzte Korrekturlesung noch, dann ist es soweit ... weil ich so viel arbeiten muss diese Woche, werde ich aber frühestens am Wochenende dazu kommen ;)

Viele Grüße an alle, die vorbeikommen ;)
Nikola

Samstag, 25. Februar 2012

Ein Kind für die Welt

Jetzt muss ich einfach mal eine Pause machen! Bin seit heute früh "dienstlich zugange", da ich bis kommende Woche (ja, ja: übermorgen :( ) einen Vortrag ausarbeiten muss, den ich am 12. März vor irakischen Polizeibeamten halten soll - und da ich kein Arabisch spreche, muss das Teil vorher noch übersetzt werden ... Doch Schluss jetzt mit dem Dienstlichen! Ich brauch mal eine Denkpause, und ... Einen Guck in mein Prosaprojekt.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie aufgeregt ich vor 14 Jahren war, als mein erster Roman erschien: Meine Gedanken, meine Geschichte - in Hardcover gebunden und beim Buchhändler im Regal. Na ja, zugegeben: Sehr viele Buchhändler hatten es nicht im Regal stehen, und ich musste mich als "Newcomerin" ziemlich abstrampeln, bis ich Leser fand. Oder, ehrlicher: Bis die Leser mich fanden *lach*. Aber dieses Glücksgefühl, endlich das eigene Buch in Händen zu halten, war unabhängig von den Überlegungen, wie viele Leute denn dieses Werk überhaupt würden lesen wollen.
Danach habe ich noch einige Bücher veröffentlicht, und bei jedem war es aufs Neue aufregend ... Aber doch nicht so wie beim ersten Mal.

JETZT habe ich dieses Gefühl wieder ... Ich weiß nicht, ob das irgendwie für jemanden nachvollziehbar ist, der kein Faible fürs öffentliche Schreiben hat: Man hat ein Kind geboren, mit viel Liebe und Leidenschaft aufgezogen, und nun schickt man es in die Welt hinaus, wünscht ihm Glück, hofft, dass andere es so mögen wie man selbst, wünscht ihm, dass es seinen Weg macht - und hat gleichzeitig Angst, es Fremden auszuliefern ... Wer weiß, was die mit ihm anstellen?

Printkinder habe ich nun ja schon einige hinausgeschickt, und was soll ich sagen? Dieses eKind, dem ich gerade das Jäckchen anziehe und den Rucksack packe, hat es geschafft, dass ich wieder so kribbelig bin wie am Anfang meiner Schreibkarriere  ... Hier noch ein bisschen korrigieren, da noch ein Format ändern. Himmel, nochmal!, sagt mein strengster Kritiker beim Frühstück im Wintergarten. WANN ist es endlich soweit?
Tja, wenn die Irakis nicht wären ... Außerdem muss ich noch das Format ...Und überhaupt. Na gut. Bald. SEHR bald.

Und jetzt muss ich wieder umschalten auf Powerpoint ...
Kribblige Grüße aus dem Stübchen!
Nikola

Freitag, 24. Februar 2012

Genug am Cliff gehangen!

Heute falle ich  vom Cliff und gleich mit der Haustür in die Schreibstube:


Der Garten der alten Dame
So wird mein neuer Roman heißen. Ursprünglich hatte ich den Titel Der alte Garten vorgesehen, aber Recherchen ergaben, dass jemand diese Idee früher gehabt hatte – viel früher! Ich kannte weder den Text noch die Autorin, aber das habe ich schnell geändert. Ich las mit der Genugtuung, dass es eine zauberhafte Geschichte war, aber eben nicht meine, und ich stellte erstaunt fest, dass es die immer wiederkehrenden Gedanken und Sehnsüchte sind, die Menschen bewegen, eine Geschichte zu erzählen, selbst dann, wenn sie nach dem Willen der Autorin – wie im Fall von Der alte Garten – zu ihren Lebzeiten nicht veröffentlicht werden durfte. Der alte Garten ließ dennoch meine Geschichte nicht unbeeinflusst, ebensowenig wie es die Erfahrungen und Erlebnisse tun, die bewusst und unbewusst nicht nur ins Leben, sondern auch in Erzählungen einfließen ... Einen anderen Titel zu finden, fiel mir nicht schwer, denn in dem verbotenen Garten, von dem ich erzähle, wohnt eine alte Dame, die  ein großes Geheimnis hütet ...

Grüße aus der Schreibstube!
Nikola

Hier ist ein Link zu "Der alte Garten" - offenbar gibt es derzeit keine aktuelle Auflage. Ich habe mir das Buch damals im Antiquariat gekauft. Es wäre schön, wenn diese wunderbare Geschichte bald mal neu aufgelegt würde.

Donnerstag, 23. Februar 2012

Goethe und die Götter. Warum Buchtitel so wichtig sind

Jetzt habe ich schon so viel über das Abenteuer mit der Technik geschrieben, aber noch so gut wie nichts über das, was ich denn da aufbereite. Klar: Für mich steht ja alles längst fest, der Roman ist mehrfach überarbeitet, von verschiedenen Leuten testgelesen, gedreht, gewendet. Ich bin da penibel. Und wenn ich mir schon so viel Mühe gebe mit der Geschichte, soll auch die Tür eine passende sein. Im vergangenen Herbst habe ich Titelschutz beantragt. Der läuft ein halbes Jahr, und so könnt Ihr Euch denken, dass es nicht mehr allzulange dauern wird, bis ich vermelden werde: Es ist vollbracht ...

 


Stellen Sie sich vor, Sie spazieren eine Straße entlang, rechts und links Häuser. Wo lugen Sie neugierig über den Zaun, wo würden Sie gern mal klingeln? Dort, wo wilder Wein und Rosen um Türen und Fenster ranken, wo eine blau gestrichene Bank und Lavendeltöpfe zur Siesta einladen? Oder nebenan, wo Betonringe akkurat geschnittenen Rasen begrenzen? Was würden Sie hinter einer Stahltür erwarten? Eine Bauernstube? Was halten Sie von einem Architektenhaus mit Butzenscheiben?


Ein Vorgarten, der neugierig auf das Dahinter macht, eine Tür, die zum Haus passt: Das ist für mich der Titel einer Geschichte. Ich kann nichts schreiben, ohne vorher eine Überschrift dafür zu haben. Natürlich muss diese Ur-Überschrift nicht immer die einzig Denkbare bleiben. Bei meinem Roman Die Wassermühle hatte ich beim Schreiben eine völlig andere Tür im Sinn als die, die später vom Verlag eingebaut wurde. Ich konnte prima damit leben, weil der neue Eingang sogar besser zu meinem Roman-Haus passte als der alte. Doch die Tür muss nicht nur passen, sie muss auch neugierig machen: Schließlich möchte ich, dass Sie bei Ihrem Spaziergang nicht achtlos vorübergehen, sondern die Pforte öffnen und eintreten in meinen Geschichten-Garten.
Aber der Titel hat für mich als Autorin noch eine andere Funktion: Er hilft mir beim Schreiben, den roten Faden nicht zu verlieren. Ich möchte das am Beispiel meines zweiten historischen Romans verdeutlichen.
Zentrales Thema in Die Farbe von Kristall ist die Frage, was Wirklichkeit und was Wahrheit ist. Wie ein Kristall, der, in die Sonne gehalten, das Licht in die Farben des Regenbogens bricht, schillert die Wahrheit in den verschiedensten Facetten – je nachdem, von welcher Seite man sich ihr nähert. Unter dieser Prämisse schrieb ich den ganzen Roman; selbst die Zitate am Anfang des Buches beziehen sich darauf.

Ein idealer Titel hat für mich aber nicht nur eine metaphorische Entsprechung in der Geschichte, sondern möglichst auch eine tatsächliche. Wie das Glashaus, Sinnbild und realer Tatort in meinem ersten Roman, taucht der Kristall in meinem zweiten als Schmuckstück auf, das die Heldin von einem mysteriösen Mann geschenkt bekommt, und darüber hinaus im Zusammenhang mit einer neuen wissenschaftlichen Methode, Blutspuren nachzuweisen.
Außerdem gibt es eine literarische Anleihe, die ich eine Romanfigur zitieren lasse: Johann Wolfgang Goethes Gedicht Entoptische Farben. In einer Strophe heißt es: Und der Name wird ein Zeichen,/Tief ist der Kristall durchdrungen:/Aug in Auge sieht dergleichen/Wundersame Spiegelungen.*

(Auszug aus meinem Buch: Die Sonne der Götter. Schreibgeheimnisse.)




Wie der Titel meines "Neuen" lautet? Ihr wisst doch: Autoren sind ...

Bis bald in meiner Schreibstube :))
Nikola



* Das vollständige Gedicht habe ich auf meine Website eingestellt:
www.nikola-hahn.com/zitate.htm


Hier der Link zum Buch. Wer will, kann ein bisschen in der Leseprobe blättern :)

Schummeln gilt nicht

Ich habe mir wirklich richtig Gedanken gemacht: Wie ich dieses eBook, an dem ich gerade bastele, für die Leser möglichst auch vom Äußeren her gefällig aufbereiten könnte. Dass die Zusammenstellung der Bilder und Texte in meiner Printversion auf einem Lesegerät nicht funktionieren würde, war mir schon klar, zumal ich das Buch ja ganz besonders für die Lesbarkeit auf dem Kindle optimieren möchte. Ich habe die Zusammenstellung der Bilder verändert, auch weniger genommen als in meiner vorliegenden Version; habe alles hübsch formatiert und - tja! Computer sind gemeine Geräte, denn sie denken nicht und haben keinerlei Grips außer "null" und "eins" zu "denken", hopp oder dopp. Und wenn die Autorin meint, hier und da doch mal einen Absatz ohne Formatvorlage setzen zu können, darf sie das ganze Ding noch mal konvertieren. Wobei ich sagen muss: Das Konvertieren ins (Kindle-)Format .mobi funktionierte reibungslos. Ich hatte, wie im Buch von W. Tischer empfohlen, das Gratis-Programm Calibre runtergeladen, das die Übertragung von ePub in .mobi ermöglicht. Ich hatte Bedenken, dass mir die gesamte Formatierung um die Ohren fliegt und ich unendlich nachbessern muss. Aber dann die erstaunte Feststellung: Das sieht richtig gut aus!
Na ja, auf den zweiten Blick gab es dann ein paar "Ausrutscher", die mich bis zur "Heilung" (also bis eben jetzt ...) doch einige Tage Probieren gekostet haben. Jetzt habe ich mein Buch auf den Kindle übertragen, so dass ich es im Original lesen und besser beurteilen kann, wo es im Layout noch "hakt".
Fazit: Bis jetzt überwiegt das Abenteuer :))

Grüße in die nächtliche Runde!
Nikola