Sonntag, 8. April 2012

Die Freiheit zu entscheiden

Ich weiß nicht, ob es Leser interessiert, aber "uns" Schreiber interessiert das schon: Die seit Monaten schwelende Urheberrechtsdebatte, die ja, bei näherer Betrachtung, alles "beieinand schmeißt": die Rechteverwerter, die Nutzer, die Netzgemeinde, die Contentindustrie, die Künstler, die Nichtkünstler, und andere Gruppierungen mehr, aber meistens eben mit dem Zusatz "DIE". Alles rein in den großen Topf und dreimal umgerührt, dann aufs Feuer und ordentlich Öl drübergegossen, damit nach dem großen Brand bloß keine Reste bleiben, über die man vernünftig diskutieren könnte.

Fakt ist, dass durch die Möglichkeiten des WWW Dinge sich verändert haben, sich verändern und weiter verändern werden, auch Nutzungsverhalten, auch die "Verwertung von Content", was jetzt auch wieder nur eine Zusammenfassung vieler Dinge und Inhalte bezeichnet. Schreiber interessiert das, Schreiber regt das nicht nur auf, es macht sie betroffen, traurig, verzweifelt, ratlos, wütend, hier und da auch unsachlich. Weil es schwer fällt zu verstehen, was da eigentlich "abgeht": Es ist nicht der Auftakt zu einer überfälligen, konstruktiven, vielleicht auch kontroversen Diskussion, wie man sie in einem demokratischen Gemeinwesen erwarten würde, sondern der Ausbruch eines Krieges zu beobachten, und von einigen wird so wild geschossen, dass man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass sie insgeheim nur darauf gewartet haben, ihre Truppen endlich aufeinanderzuhetzen. Man brauchte womöglich nur die nötigen Fronten, man brauchte klar zu definierende, also "gute" Feinde.
Nun mag es Menschen geben, die die Dinge nicht überschauen, die nicht betroffen sind, aber trotzdem eine Meinung haben oder eine glauben haben und auch veröffentlichen zu müssen. Das Netz macht es möglich. Es gibt Entgleisungen und viel Halbwissen, viel Emotion, viel Unsinn, manchmal mittendrin durchaus diskutable Ansätze, die aber gern und pronto mit neuem Öl begossen werden. Bloß  keine Ansätze zum Weihnachtsfrieden. Das war schon anno 1914 kontraproduktiv: zu entdecken, dass das Volk hüben wie drüben gleichermaßen denkt und fühlt.
 
Fröhliches Hauen und Stechen also. Man erinnert sich an die Zeiten des Ostblocks, Kriege wurden inzwischen kalt geführt und Begriffe hüben wie drüben konträr gedacht und definiert. Über die Inhalte von Demokratie und Freiheit ergebnisorientiert zu reden, mit einem staatstreuen Politiker der DDR, die ja die Demokratie sogar im Namen trug? Unvorstellbar.  Nach 1989 hatte man die Illusion, solcherlei sei überwunden.  Aber wo sind wir, bitte, hingeraten? In eine Gesellschaft, in der nicht mehr nur Begriffsdefinitionen, sondern gleich der Begriff als solcher in Frage gestellt wird? Da fällt mit dem Diskutieren die Sprache gleich mit weg: Wie soll man eine Brücke bauen, wenn der Boden fehlt? Und doch werden die Fahnen fröhlich weitergeschwenkt, auf denen das Mantra der Moderne steht: "Geistiges Eigentum existiert nicht!" Welche Missachtung liegt in diesem Satz, welche Anmaßung.   
 
 
Schlimm ist es schon, wenn irgend jemand Öl ins Feuer gießt, aber wenn es dann noch Menschen tun, von denen man genau das nicht erwartet, weil man sie vielleicht für streitbar, aber sicher nicht für infam hält, Menschen, von denen man glaubte, dass sie die Wirkung von Brandbeschleunigern kennen; Menschen, denen man nicht einmal Fahrlässigkeit unterstellen kann oder Unwissenheit. Menschen, denen man die Fähigkeit zu differenzieren nicht nur zutraut, von denen man sie nachgerade verlangen muss, von denen man Unbequemes, Bissiges erwarten mag, aber bestimmt nicht das Gebrüll der Meute, die rausschreit, was sie schon so lange schreien will, weil es guttut, nach dem Schuldigen zu suchen, und weil es so einfach ist, ihn in einer Gruppe zu verorten, die mit "DIE" beginnt. Die anderen. Die Bösen. Die, die schuld sind. Das enttäuscht nicht nur, das erschüttert.

Wo gehen wir hin, wo wollen wir hin? Für uns Schriftsteller entscheiden das vor allem auch die Leser. Eines aber eint uns, die wir Geschichten schreiben: Wir möchten gern selbst entscheiden, wann und wie wir sie in die Welt hinaus lassen, und zu welchen Bedingungen. Und wir möchten, dass die Arbeit, sie zu schreiben, wertgeschätzt wird. Das ist, glaube ich, nicht zu viel verlangt.

Man mag offene Briefe (1) und Antworten auf offene Briefe (2) gut und differenziert finden, man kann sie falsch finden, unausgegoren oder anregend und diskutabel, ebenso wie Artikel (3), Kommentare, Glossen. Das alles bewegt, regt auf, regt an. Aber dann stößt man in all dem Wortgeklingel auf den einen Beitrag, der einen schlichtweg fassungslos macht. Geschrieben von einem Professor für Linguistik, veröffentlicht in einem Blog, das sich wissenschaftlich nennt (4). Eine ganze Flasche Öl, genüsslich ausgeschüttet über all der vorhandenen Glut. Da reicht der rote Button nicht mehr. Da braucht es eine Replik. Am besten eine Geschichte. Weil ich keine Opernsängerin bin, sondern Schriftstellerin.


Bis bald im Stübchen.
Nikola

Die erwähnten Blogs/Beiträge:

(1)
Offener Brief von 51 Tatort-Autoren
29. März 2012- 14:11
http://www.drehbuchautoren.de/nachrichten/2012/03/offener-brief-von-51-tatort-autoren-0


(2)
Antwort auf den offenen Brief der Tatort-Drehbuchschreiber
2012-03-29 17:30:00, zas (51 Hacker des Chaos Computer Clubs)
http://ccc.de/updates/2012/drehbuchautoren


(3)
Urheberrecht. 29.3.2012, Spiegel Online/
"Tatort"-Autoren beschimpfen "Netzgemeinde"
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,824649,00.html

(4)
Anatol Stefanowitsch – Offener Brief an die Contentindustrie
06. April 2012, 02:50
http://www.scilogs.de/wblogs/blog/sprachlog/sprachwandel/2012-04-06/offener-brief-an-die-contentindustrie



Mittwoch, 4. April 2012

Sonne. Sammeln.

Wie macht man das eigentlich - Stoff sammeln für ein Buch? Das ist eine der Fragen, die ich von Lesern des Öfteren gestellt bekomme. Die Antwort kann ich natürlich nur für "meine Schreibstube" geben - sicher haben andere Autoren andere "Methoden". Bei mir steht am Anfang die Idee zu einem Thema (und es ist völlig gleichgültig, ob das nun ein Roman, eine Kurzgeschichte oder sogar, wie derzeit, ein Fachbuch werden wird), und danach folgt sehr bald eine Liste mit Literatur, die ich dazu lesen will. Teils recherchiere ich auch im Netz; soweit es sich um einzelne Begriffe handelt, hilft Wikipedia oft schon weiter. Allerdings verlasse ich mich sehr selten nur auf diese Quelle, sondern schaue meistens noch nach weiteren. Zum Anfang eines "Schreibprojekts" ist mein "Literaturfahrplan" allerdings ebesowenig vollständig wie es meine Geschichte (oder das Sachthema) sind: Vielmehr entstehen beim (Weiter-)Schreiben meistens weitere Fragen, die weitere Literaturrecherchen erfordern. Sehr gerne nehme ich nach wie vor Print-Ausgaben zur Hand, weil man in Bücher so schön gelbe Post-its kleben und Anmerkungen schreiben kann. Ich weiß: Man kann das längst auch elektronisch, aber da bin ich gern von gestern, weil mir die Bücherstapel einfach "griffiger" sind. Deshalb sieht es bei mir in solchen Phasen auf dem Schreibtisch etwas chaotisch aus, und es gibt durchaus Unterphasen in dieser Zeit, in denen mich das Gefühl beschleicht, diese Sekundärliteratur im Leben nie durcharbeiten zu können. Aber bislang hat es immer prima funktioniert.

Je nach Schreibprojekt sind die Stapel natürlich unterschiedlich hoch: Beim "Garten der alten Dame" waren es nicht so viele, weil ich bei dieser Geschichte sehr viel aus der Fantasie und meinem (schon vorhandenen ) Gartenwissen schöpfen konnte. Nichtsdestotrotz habe ich auch für dieses Buch einige "Bücherreisen" gemacht, die allerdings zu den sehr angenehmen Recherchearbeiten gehörten, denn es handelte sich um Ausflüge in Künstlergärten, zum Beispiel in Monets Seerosengarten nach Giverny, oder zu Vita Sackville-West nach Sissinghurst Castle - oder, sogar in natura, zu Max Liebermann nach Berlin. Das macht Freude!

Für das Fachbuch gibt es hingegen viel "Sekundäres" zu lesen, das man nicht unbedingt als "spannend" einstufen würde, Kommentierungen zu Gesetzestexten zum Beispiel - aber es gibt eben auch sehr interessante Lektüre, die ich (im vergangenen Jahr) sogar mit an die Sonne zum Badesee genommen habe: Friedemann Schulz von Thuns Reihe "Miteinander reden" liest sich nicht nur leicht, sondern gibt Einsichten, die auch jenseits eines Fachbuches über Vernehmung lehrreich sind. Tja, und so kann ich meine "Stoffsammlung" auch hin und wieder in der Sonne genießen.

Heute allerdings habe ich nichts gesammelt, obwohl ich voller Genuss im Garten gesessen habe: Vorm Schreibstübchen in der Sonne das Plätschern des Bachs gehört und einfach nur die Seele baumeln lassen. Nach Wochen voller Arbeit war das einfach ... schöööööön.

Bis bald in der Stube!
Nikola

Sonntag, 25. März 2012

Loslassen

Oh jemine! Da war mein Postkasten aber rappelvoll, nachdem ich die Info über den neuen Roman rausgehauen hatte, und der Tenor war eindeutig: Ich würd`s ja so gern lesen, Dein neues Buch! So lange drauf gewartet. Endlich haste wieder mal einen Roman geschrieben! Klasse, das! ABER WARUM als eBook?? Und dann ging es ungefähr so weiter:
  • Ich hab keinen Reader ...
  • Ich will keinen Reader!
  • Ich hasse Reader!
  • Ich will Papier!
  • Wann kommt es auf Papier?
  • Wie kannst Du nur?
  • Ich würde ja gern, aber wie soll ich ohne Gerät?
  • Schreib mir sofort, wenn es auf Papier erscheint!

Tja, da habe ich offenbar das falsche Medium gewählt? Nee, im Ernst: Ich hatte die Wahl zwischen "so" oder gar nicht. Und nachdem es von der ersten Idee bis zur Verwirklichung des Romans nun schon vier Jahre gedauert hat, habe ich mich für diesen Kompromiss entschieden. Immerhin ist es ja ein Trost, dass Ihr das Kindchen gern liebhaben würdet, wenn es nicht die vermaledeite Brücke brauchte, um zu ihm hinzukommen :))

Und ich muss es nun loslassen, das Kind(le), denn in meiner Schreibstube stapeln sich die Sachtexte und Sekundärliteratur über Vernehmungstaktik, dass ich kaum noch über den Schreibtisch lunsen kann. Auch an diesem Projekt arbeite ich schon seit Jahren; meine Kollegen in Hessen haben den Vorteil, dass sie in meinen Seminaren zumindest eine "Skriptversion" erhalten, die ich allerdings nun ausbauen möchte, zumal ich regelmäßig Anfragen von sonstwoher bekomme. Und so wird mein Schreibstübchen jetzt wieder zu einem Sachtextstübchen, aber auch wenn das Nüchterne bis auf Weiteres Vorrang hat: Das Schöngeistige lasse ich nicht ganz los, versprochen! Und als nächstes folgt die Antwort auf die Frage, die in den Mails mindestens genauso oft gestellt wurde wie die nach der Garten-der-alten-Dame-Printversion: Wann kommt verflixt noch mal der nächste historische Roman, und warum brauchst Du dafür so lange???

Ich wünsche Euch einen wunderschönen Sonntag! Genießt die Sonne, und wenn es wieder regnet, könnt Ihr ja mal bei mir im Garten vorbeischauen:


 http://baumgesicht.blog.de

Bis bald!
Eure Nikola

Donnerstag, 22. März 2012

Aus eins mach zwei

Was für ein Zufall: Da ist mein erstes eBook gerade mal einige Tage online, und ich bekomme eine Nachricht von Books on Demand, dass demnächst auch meine Märchensammlung "Wie das Schneeglöckchen zu seiner Farbe kam" als eBook erscheinen wird. Inzwischen ist es bei amazon.de eingestellt.

Wie kam es dazu? Als vor vielen Jahren die Idee des Books on Demand aufkam, war ich, ebenso, wie ich es jetzt beim eBook bin, neugierig auf dieses neue Medium. 1999 veröffentlichte ich einen Artikel zum Thema Books on Demand in der Autorenzeitschrift IGdA-aktuell; - liest man das heute, könnte man das BoD fast nahtlos durch eBook ersetzen :) Eine neue Art der Publikation damals wie heute. Für meine Romane hatte ich zwar ein Verlagshaus, aber nicht für meine "Kleinprojekte", die auch in einem Publikumsverlag fehl am Platze gewesen wären. Und so kam es, dass ich drei Bücher bei BoD verlegte. Als dann die eBooks aufkamen, stellte ich fest, dass mit dem Vertrag bei BoD auch die eBooks-Rechte dorthin vergeben waren. Die Herausgabe hätte aber (nochmals) Geld gekostet. Das wollte ich nicht.
Vor einiger Zeit kam dann BoD auf mich zu: Ob ich etwas dagegen hätte, wenn man das "Schneeglöckchen" (ohne Zusatzkosten) in die gängigen eBook-Formate konvertiere.
Nein, hatte ich nicht. Aber nach dieser langen Zeit hatte ich nicht mehr damit gerechnet, dass das wirklich noch umgesetzt wird - zumal auch die vergebenen eBook-Rechte für meinen Roman "Die Detektivin" seit fast einem Jahr ungenutzt sind.

Nun ist es also soweit, und mit dem Blick vor allem auf mein "Erst-Kindle":
  • Ich würde ein eigenes Titelbild entwerfen.
  • Ich würde den Preis niedriger ansetzen, da die Print-Ausgabe ja auch nur 4,90 € kostet.
  • Ich würde den Text anders setzen, damit in der Vorschau auch tatsächlich etwas Gescheites zu lesen wäre.
Aber ich freu mich, dass mein "kleinstes Kind" jetzt auch auf der eBook-Welt ist :)
Bis demnächst in der "Stube" :)




Nachtrag vom 22.4.2012
Hoffentlich kauft niemand dieses Buch!!
(Text am 22.4.2012 eingestellt auf meiner Facebookseite)

Freude - Entsetzen - Erleichterung, so lässt sich am ehesten meine Gefühlsskala beschreiben, seit meine kleine Märchensammlung "Wie das Schneeglöckchen zu seiner Farbe kam" als eBook erschienen ist. Zur Erinnerung an meine Mutter hatte ich die kleine Märchensammlung vor drei Jahren als Book on Demand verlegt; das Angebot, es auch als eBook herauszubringen, kam von BoD. Ich war gespannt - immerhin handelt es sich um eine illustrierte Ausgabe, und ich wusste ja von meinem Roman "Der Garten der alten Dame", dass die Einbindung von Bildern bei eBooks schon ein  bisschen fordert. Ich mach`s kurz: Da ich ein neugieriger Mensch bin, habe ich das Buch selbst gekauft und war entsetzt! Da schreibe ich in meinem Blog seitenlang darüber, wie wichtig ich es finde, Bücher nicht nur schön zu schreiben, sondern auch schön zu machen – und dann diese lieblose Umsetzung! Nein, das ging gar nicht.

Meiner Bitte, dieses Buch umgehend wieder zu löschen, wurde glücklicherweise recht rasch entsprochen. Ich glaube, es kommt selten vor, dass ein Autor sich wünscht, dass die Leser sein Buch NICHT kaufen. Also jetzt: Erleichterung und ein fröhlicher Link zur Papiervariante, hinter der ich nicht nur inhaltlich, sondern auch layouterisch stehen kann:



... und ein (ergänzender) Kommentar der Autorin bei amazon.de
Nachtrag vom 22.4.2012
Es meldet sich noch mal die Autorin :)
Nachdem ich mir die Kindle-Version selbst heruntergeladen hatte (Belegexemplare gibt es dazu ja nicht), war ich so entsetzt über die layouterische Umsetzung, dass ich das eBook habe löschen lassen. Die Begründung von BoD, das schlechte Ergebnis liege am Kindle, vermochte ich nicht nachzuvollziehen, da ich selbst meinen (weit aufwendiger illustrierten) Roman "Der Garten der alten Dame" als Kindle Edition herausgebracht habe. Eine andere Ausgabe des "Schneeglöckchens" als eBook ist aufgrund der vertraglichen Bindung bis auf Weiteres nicht möglich. Es gibt das "Schneeglöckchen" also ab sofort wieder "nur" als farbig illustrierte Papierversion. Sorry for that!
Nikola Hahn


Sonntag, 18. März 2012

OFFENER BRIEF

Entweder „e“ oder … Ohne – Warum mein Roman nicht auf Papier erscheint

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Zunächst einmal ein herzliches Dankeschön für die vielen netten Mails und Glückwünsche zu meinem neuen Roman. Viele Eurer und Ihrer Zuschriften enden mit einem bedauernden: Aber warum gibt`s das Buch nicht gedruckt?

Weil das so viele interessiert, möchte ich die Antwort öffentlich geben:
  1. Ich habe den Roman meinem Verlag für den Print angeboten. Aber weil er genrefremd (= kein historischer Krimi) ist, passte er dort nicht ins Programm.
  2. Es gibt eine Vorlage für die Printversion, die ich aufwändig (noch über die eBook-Ausgabe hinausgehend) illustriert habe. Diese Vorlage zu erstellen, war sehr zeitintensiv, und ich werde sie, sobald es meine anderen Verpflichtungen zulassen, für eine Print-Version ausarbeiten. 
  3. Das wird aber noch erheblich dauern, da ich bis auf Weiteres mit der Arbeit an einem Fachbuch, und, ja, auch: den Recherchen zum nächsten historischen Roman befasst bin.
  4. Geplant ist, den Roman „Der Garten der alten Dame“ als farbig bebilderte Hardcover-Ausgabe zu publizieren. Der Erscheinungstermin wird – wegen meiner hauptberuflichen Verpflichtungen – jedoch frühestens im Jahr 2013 liegen.
  5. Eine Taschenbuchausgabe des Romans „Der Garten der alten Dame“ ist nicht vorgesehen. 
  6. Die Überlegung, den Roman jetzt als eBook herauszugeben, war zum einen ein Kompromiss, zum anderen natürlich auch die Neugier, wie sich das anlässt mit dem neuen Medium „e“.
  7. Ganz ehrlich: Ohne „e“ wäre der Roman frühestens 2013 erschienen.
Ein persönliches Wort zum Schluss: Ich liebe gedruckte Bücher! Aber genauso bin ich neugierig auf neue Wege: Meinen Kindle, ursprünglich als „Probiergerät“ für den Roman gekauft, mag ich nicht mehr missen. Trotzdem sitze ich nach wie vor gern zwischen meinen Bücherstapeln in der Schreibstube. Ich finde, man kann das eine tun und das andere trotzdem nicht lassen  ... J

In der Hoffnung, dass Ihr und Sie meine Beweggründe nachvollziehen können
Die besten Grüße und Wünsche!
Nikola Hahn
  
PS: Gleich noch eine Antwort auf eine vielgestellte Frage:
Auch wenn die Protagonistin in meinem Roman ein Kind ist: Mein Roman „Der Garten der alten Dame“ ist ausdrücklich für Erwachsene gedacht. Wäre ja noch schöner, wenn wir „Großen“ nicht mehr träumen dürften!?

Bücher und Bilder ohne Rahmen

Ein Buch ohne Cover ist wie ein Bild ohne Rahmen - ich erlaube mir, diese Bemerkung aus iclusters Kommentar als Aufhänger für meinen heutigen Post zu nehmen, weil es eine so schöne Analogie ist. Ein Bild kann wunderbar und perfekt sein - im falschen Rahmen präsentiert, wird es an Wirkung verlieren; umgekehrt gilt: Ein Rahmen kann edel und handwerklich hervorragend gearbeitet sein, aber er muss zum darin gefassten Bild passen, sonst verlieren beide. Wenn beide jedoch "stimmig" sind, verstärken sie sich in ihrer Wirkung und werden zu einer Einheit.

Beim Buch erschließt sich diese Symbiose natürlich zuerst in der Verbindung von Cover und Titeltext, aber dann, und das macht für mich einen Großteil Faszination beim Lesen aus, mündet sie in das wunderbare Aha-Erlebnis, diese Text-Bild-Verbindung auch im Inhalt wiederzufinden. Da ich solcherlei schätze, versuche ich, das auch als Schriftstellerin für meine Leser umzusetzen, soweit ich denn Einfluss auf die Titel-Bild-Gestaltung habe. Und die hatte ich bei meinem Roman "Der Garten der alten Dame". Zwar hatte ich anfangs einen anderen Titel im Visier (warum ich den nicht nehmen konnte, habe ich ja schon erwähnt), und daher für die Testleser-Edition den Arbeitstitel "Der Garten der alten Frau Meyer" gewählt; ich war mir aber im Klaren, dass das noch nicht DAS war, was ich mit dem Titel aussagen wollte. Das Titelbild des Testbuches war ebenfalls ein anderes; auch das noch nicht optimal. Also ging ich in mich und auf die Suche ...

Es dauerte ziemlich lange, bis ich glaubte, das Richtige gefunden zu haben, und wie oft im Leben spielte der Zufall eine wichtige Rolle. Im Mai vergangenen Jahres waren mein Mann und ich einige Tage in Berlin.
Am 15. Mai, einem kühlen, aber sehr sonnigen Tag, besuchten wir die Zitadelle Spandau, eine der ältesten und bedeutendsten Renaissance-Festungen in Deutschland. Bis 1876, so erfuhren wir, diente die Zitadelle auch als Gefängnis - und  als "Tresor", denn Bismarck ließ dort einen Teil des Kriegsschatzes aus dem deutsch-französischen Krieg lagern.
Die Zitadelle ist beeindruckend, und ich schoss jede Menge Fotos (wie auch von unseren anderen Berlin-Erkundungen, by the way: eine tolle Stadt!!). Wieder zu Hause, wollte ich aus den unzähligen Fotografien die passenden für ein Fotobuch auswählen. Eines dieser Fotos war auf der Suche nach dem WC in einem noch unrestaurierten Gebäude entstanden: Ein Blick aus einem alten, zerbrochenen Fenster in den Hof. Recht unspektakulär, aber herrlich morbide. DAS WAR`s! Teil 1.

Dieser geheimnisvolle Garten, den meine Protagonistin verbotener Weise erkundet, sollte sich im Cover widerspiegeln - aber wie? Da ich für die Illustrationen im Buch (bis auf eine) ausschließlich Motive aus meinem Garten gewählt hatte, wollte ich das gern auch fürs Titelbild. Da gab es eine Aussicht aus meinem Büro über die Terrasse und den Teich zum Götterbaum. Aufgenommen im Herbst, als die Weinranken in der Sonne leuchteten. Diese Aufnahme habe ich bearbeitet und in das Fenster eingefügt, so dass sich ein Teil des Gartens in den zersprungenen Scheiben spiegelte. Tja, und so fand ich: Teil 2.

So hat auch das Cover vom Garten der alten Dame eine eigene Geschichte :)

Sonntägliche Grüße schickt
Nikola

PS: EIN Bild gibt es im Buch, das ich zwar auch fotografiert habe, das aber nicht aus meinem, sondern aus dem Garten eines berühmten Malers stammt. Ich hatte die Ehre, diesen Garten, den er auf vielen seiner Bilder als Motiv gewählt hat, auf ebenjener Berlin-Reise zu besuchen. Es war für mich ein unvergessliches Erlebnis, und ich habe mich sehr gefreut, dass die Rechteinhaber mir erlaubten, dieses Bild in meinem Roman abzudrucken. Aber das ist wieder eine andere Geschichte ...

Samstag, 17. März 2012

Die Sache mit dem Haken


Dass die digitale Welt schnell ist, wusste ich ja schon, aber dass sie soooo schnell ist :) Gestern Nacht habe ich meinen Roman hochgeladen, und heute Mittag war er schon auf der amazon.de Seite. Allerdings ohne Cover. Grübel ... Was hatte ich falsch gemacht? Also eine Mail an amazon geschrieben und nachgefragt. Die Antwort kam mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Buch hochgeladen wurde: Umgehend. Zusammen mit einer ausführlichen Erklärung, wo ich vergessen hatte, das richtige Häkchen zu setzen. Also habe ich das nachgeholt, und siehe da: Innerhalb von Minuten (!) war das Cover samt Leseprobe online. Es ist wirklich kaum zu fassen! (Ich habe zwar gesehen, dass das Cover über eine externe Verlinkung noch nicht immer angezeigt wird, aber bei der Direktsuche bei amazon, auch unter meinem Namen und meinen anderen Büchern, ist es da.)

Tja, und jetzt ist das Kindchen auf dem Weg ... Mal sehen, welche Leser-Begegnungen es haben wird ;)